700 Millionen US-Dollar – Ohtani ist ein Dodger!

Es war nur etwa ein Monat nach Beginn der Free Agency Phase. Doch die Free Agency von 2-way Superstar Shohei Ohtani ist schon seit mehr als einem Jahr in der Baseball Welt in aller Munde. Auch daher hat es gefühlt eine halbe Ewigkeit gedauert, die er uns auf die Folter gespannt hat. Die Spekulationen waren weitreichend. Von absurd bis logisch war eigentlich alles dabei. Aber jetzt hat der, wie die US-Medien sagen „most hyped free agent of all time“ seinen neuen Verein gefunden.

Wie gesagt: Spekulationen und Gerüchte gab es viele. Welcher Verein braucht ihn am meisten? In welcher Stadt und Region fühlt er sich wohl? Wer kann und will ihn überhaupt bezahlen? Das waren die häufigsten Fragen, die zu lesen waren und diskutiert wurden. Es hieß die Dodgers haben die besten Chancen. Die Giants brauchen ihn am meisten, weil ihnen irgendwie die Star-Power abhanden gekommen ist. Bei den Angels fühlt er sich eigentlich wohl, obwohl er dort in sechs Jahren trotz Rookie Of The Year-Titel, zwei MVP’s und Teampartner Mike Trout nicht ein einziges Mal Playoffs spielen konnte. Seattle war damals seine zweite Wahl als er aus Japan in die Staaten wechselte. Die Yankees sind immer dabei, wenn es um große Namen geht. Die Mets haben im Sommer Platz im Kader und auf der Gehaltsliste geschaffen. Und irgendwie sind die Chicago Cubs auch still und heimlich dabei. Das waren die scheinbar heißesten Kandidaten für Ohtani.

Die Yankees und Mets waren relativ schnell aus dem Rennen. New York kam für Ohtani wohl nicht in Frage. Genauso die Seattle Mariners, die letztendlich nie wirklich mit dem Spieler in Verbindung gebracht wurden. Als dann am Ende scheinbar nur noch die Angels, Dodgers und Giants im Rennen waren, wurden aus dem Nichts die Gerüchte immer lauter, dass es den Superstar wohl zu den Toronto Blue Jays ziehe. Die Reporter waren teilweise schon im Flieger nach Kanada unterwegs, als dann am Ende doch alles kam, wie es die ganze Zeit erwartet wurde. Shohei Ohtani unterschreibt bei den Dodgers. Und das für eine Rekordsumme.

Einen Zehnjahresvertrag hat er unterschrieben. Für 700 Millionen US-Dollar! Nein, keine Null zu viel. 700 Millionen! Laut mlb.com der finanziell lukrativste Vertrag, den ein Sportler je erhalten hat.

Doch wie wollen die Dodgers diese Summe stemmen? Denn wie im US-Sport üblich gibt es auch im Baseball eine Regelung, die die Gehaltslisten der Vereine einschränkt. Damit die Dodgers also weiterhin genügend Geld „flüssig“ haben um dauerhafter Titelanwärter zu bleiben, hat man sich etwas besonderes ausgedacht. Angeblich sei dies sogar auf Wunsch Ohtanis geschehen. Schließlich ist er ja unter anderem genau aus diesem Grund ein Dodger geworden. Nämlich um Titel zu gewinnen.

Ohtani wird während der Laufzeit seines Vertrages zwischen 2024 und 2034 „nur“ zwei Millionen Dollar Jahresgehalt von den Dodgers erhalten. Die restlichen 680 Millionen werden nach Ablauf seines Vertrages ausgezahlt. Vom Jahr 2034 bis 2043. Dadurch liegt Ohtani während der aktiven Zeit seines Vertrages den Dodgers mit „nur“ 46 Millionen Dollar auf der Tasche. Wie diese Rechnung genau funktioniert und man auf diese Summe kommt, habe ich selber ehrlicherweise noch nicht ganz verstanden.

Das bedeutet also die Dodgers haben noch finanziellen Spielraum für weitere Deals. Und den nutzen sie auch sofort aus. Mit Tyler Glasnow und Manuel Margot wurden nur wenige Tage nach dem Ohtani Deal zwei weitere Spieler per Trade von den Tampa Bay Rays verpflichtet. Vor allem mit Pitcher Tyler Glasnow wollen die Dodgers der großen Schwäche aus der Vorsaison entgegenwirken. Die Starting Rotation war vom Verletzungspech geplagt und ist jetzt durch ausgelaufene Verträge dünn besetzt. Vor allem auch, da Ohtani aufgrund einer Verletzung im nächsten Jahr noch nicht pitchen sondern nur schlagen wird.

Nach dem Aus in der ersten Playoff-Runde der abgelaufenen Saison machen die Dodgers also ernst. Jetzt werden definitiv Titel erwartet in Los Angeles.

Ach und by the way: Der Baseball Trikot Hersteller Fanatics vermeldet, dass das Ohtani Trikot einen Rekord aufgestellt hat. Die meisten Trikotverkäufe innerhalb der ersten 48 Stunden aller Zeiten! Damit hat Ohtani keinen geringeren als Lionel Messi vom Thron gestoßen. Und das nicht einmal knapp. Laut Fanatics ging das Trikot mehr als doppelt so häufig über die Ladentheke, wie das von Messi.

Jetzt heißt es in Los Angeles also: It’s Sho Time!

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